Pfarre Krems St. Paul

Paulus 2022/09

Die Früchte des Lebens dankbar annehmen!

Liebe Gemeinde, liebe Freunde der Pfarre Krems-St. Paul!

Nach einer hoffentlich für Sie alle erholsamen Ferienzeit wollen wir mit neuem Schwung in ein neues Arbeitsjahr gehen. Das vergangene Arbeitsjahr hatte viele Aktivitäten, Veränderungen und Höhepunkte in allen drei Pfarren.

Ab September gibt es Veränderungen in unserem Seelsorgeteam.

P. Mag. Antoine Thierry Edang, SP kommt zur Verstärkung, er ist Piarist und kommt gebürtig aus Mbalmayo in Kamerun. Ich heiße ihn herzlich willkommen in seiner neuen Funktion und wünsche uns allen eine gute und fruchtbare Zusammenarbeit!

Ein Dank ergeht auch an den Kaplan P. Mag. Jinto Scaria, SP, der ins Kloster zurückkehrt. Er bleibt in Krems und erhält eine Freistellung für die Studentenseelsorge. Möge ihm der Herr seine Saat segnen und reichlich vergelten für sein Wirken in allen drei Pfarren.

Ein nächster Punkt wären die Verabschiedungen und Ehrungen beim diesjährigen Pfarrfest. Wir leben nicht allein auf dieser Welt. Menschen sind uns an unsere Seite gestellt, Menschen, die das Leben lebenswert machen, auch in einer Pfarre, wir brauchen sie, wir können sie nicht vergessen.

Pfarrsekretärin Manuela Kreipl wurde nach St. Pölten Maria-Lourdes als Sekretärin versetzt. An ihre Stelle kommt Pfarrsekretärin Kerstin Mistelbauer.

Ebenso verlässt uns Pastoralassistentin Mag. Barbara Berger. Nach ihrer erfolgreichen Arbeit tritt sie am 1. September als Pastoralassistentin ihren Dienst in den Pfarrern Zwentendorf, Maria Ponsee, Heiligeneich und Heiligenkreuz an.

Nach jahrelangem Dienst als Organist in St. Paul tritt Herr Ing. Emmerich Rohrböck in seinen wohlverdienten Ruhestand.

Ich möchte mich bei allen Mitarbeitern/Innen in der Pfarre für ihr großartiges Engagement bedanken, für die vielen Jahre der Treue, Mitarbeit und Hilfe und wünsche denen, die aus Ihrem Dienst gehen, Gottes Segen und noch eine schöne Zeit.

Langsam, aber sicher wird es wieder Herbst! Erntezeit ist. Wir sammeln die Früchte, die jetzt reif geworden sind. Sind wir DANKBAR für alles, was wachsen und gedeihen konnte? Zeit, für die vielen Früchte zu danken, die in unserem Leben der Pfarren wachsen konnten. Man könnte das Leben einer Pfarre (ich meine hier alle drei Pfarren) wie einen Korb mit Früchten vergleichen und überlegen: Was haben sie mit unserem Leben zu tun?

Da wären die Nüsse: Sie haben eine harte und oft unansehnliche Schale, aber einen weichen Kern. Manche Menschen haben ein unscheinbares, manchmal hartes, abweisendes Äußeres, hinter dem sich ein weicher Kern verbirgt.

Äpfel, haben viele kleine Kerne. Aus ihnen können neue Bäume wachsen. Wie köstlich, dass viele Früchte unseres Lebens auch wie solche kleinen Samenkerne sind. Sie stehen für die vielen Fähigkeiten und Talente der einzelnen Mitarbeiter und Menschen.

Birnen, kann man nicht lange aufbewahren. Sie stehen für alle glücklichen Momente in unserer Pfarre, die schnell vorbei gegangen sind, die wir nicht festhalten können und die in unserer Erinnerung lebendig bleiben.

Erdäpfel, wachsen unter der Erde. Man muss wissen, wo sie zu finden sind. Sie stehen für alle Schätze unseres Lebens, die wir unter der Oberfläche, in der Tiefe entdecken und ausgraben.

Bananen, kommen von weit her, sie sind fremd. Auch Menschen haben weite Wege hinter sich. Viele kommen aus einer Gegend, aus einem anderen Land. Es kommt zu Begegnungen, zum Austausch; Neugier und Interesse, sie stehen für die Lernfähigkeit und Pluralität in unserem Leben.

Getreidekörner: die noch gemahlen werden müssen, das Mehl und das Brot stehen für die Mühen unseres Lebens, unsere tagtägliche Arbeit, unseren „Broterwerb“.

Trauben, erinnern uns an die schönen Feste in den beiden Pfarren und die vielen Jubiläen, für die frohen Augenblicke mit der Familie, mit Freunden, Begegnungen, Lachen, Singen, Tanzen und Erzählen.

Scherben einer Schale, stehen für all das, was uns nicht gelungen ist, was zerbrochen ist, der abgeknickte Ast steht für all, das was nicht weiterwachsen konnte, was abgebrochen wurde. Auch Bruchstückhaftes und Scheitern gehören zu unserem Leben. Es steht auch für Menschen, die im vergangenen Jahr verstorben sind.

Alles, was wir jetzt in diesem „Pfarrkorb“ haben, ist gewachsen, hat seine lange und spannende Geschichte. Können wir in der Haltung der Dankbarkeit auch alles annehmen, was unser Leben an großen und kleinen Früchten hervorgebracht hat? Gott ist gerecht, er ist ein Fels, auf dem ich mein Leben gebaut habe. Denken wir ein wenig darüber nach, welche „Früchte“ Menschen heute weitergeben können, vielleicht die Fähigkeit, mit Grenzen leben zu können, das Zeugnis, trotz aller Mühsal Lebensfreude und heitere Gelassenheit auszustrahlen, oder etwa die Zeit und die Geduld zum Zuhören, zum Gespräch, zum Gebet.

Ich kann unseren Pfarren und mir wünschen, dass wir diese wertvollen Früchte nicht verkümmern lassen, sondern sich bewusst machen, dass auch dort ihr Reichtum liegt.

Ihr Pfarrer Nikolaus