Monatsblatt 2021/05
Mit dem Sohn zum Vater im Geist
Sich firmen zu lassen und sich somit öffentlich zu seinem Glauben zu bekennen – ist das noch zeitgemäß? Warum lässt man sich überhaupt firmen? Weil es die Eltern und Großeltern so wollen oder weil es Tradition ist? Die Firmung wird neben der Taufe und der Erstkommunion als sogenanntes „Initiationssakrament“ bezeichnet.
Das bedeutet, dass man mit allen drei Sakramenten noch weiter in die christliche Glaubensgemeinschaft hineingeführt wird. Alles beginnt mit der Taufe. Sie ist so etwas wie die Eingangstüre in die Beziehung Gott-Mensch. Die Eucharistie wird oft auch als Wegzehrung verstanden. Sie setzt einen Christen in vielen Momenten seines Lebens immer eng mit Gott in Verbindung. Den Abschluss bildet das Sakrament der Firmung. Die Firmung ist ein einmaliges und stärkendes Sakrament. Sie beschenkt den Firmling in einer ganz besonderen Art und Weise mit dem Heiligen Geist und verbindet ihn noch enger mit dem Glauben und der Kirche. Mit der Firmung erhalten die Jugendlichen den Auftrag, sich mit ihrem Glauben immer wieder auseinanderzusetzen, ihn öffentlich zu leben und sich zu ihm zu bekennen.
Bei der Taufe haben noch die Eltern und Taufpaten entschieden, bei der Firmung kommt es auf die Entscheidung der Jugendlichen selbst an. Die Vorbereitung zur Firmung ist eine Möglichkeit, wieder in den Kontakt mit dem Glauben zu kommen, aber auch um Glaubenszweifel und Überzeugungen mit Gleichaltrigen auszutauschen bzw. auszuräumen. Zurzeit befinden wir uns in einer ganz besonderen Zeit. Vieles kann nicht so stattfinden, wie wir es gewohnt sind und wir werden vor große Herausforderungen gestellt. Mit der Firmvorbereitung 2021 gehen wir einen ganz neuen Weg, denn sie findet erstmals kontaktlos über WhatsApp statt. Mit dieser Form der Firmvorbereitung möchten wir erreichen, dass sich die Firmlinge selbstständig mit ihrem Glauben und dem Gebet auseinandersetzen. Einmal in der Woche bekommen sie von ihren Firmbegleitern eine Aufgabe zugeschickt. Beim Firm-Infostand in der Werktagskapelle können sich die Jugendlichen Materialien für ihre Aufgaben abholen.
Welche sind die sieben Bitten und was bedeuten sie? Vater unser im Himmel, Unsichtbarer Vater aller Menschen, geheiligt werde dein Name. wir wollen deine Größe preisen, Dein Reich komme. dein neues Leben zeige sich überall! Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Deine Wünsche sollen es sein, die sich überall durchsetzen, im Sichtbaren und Unsichtbaren! Unser tägliches Brot gib uns heute. Gib uns, was wir Tag für Tag zum Leben brauchen. Und vergib uns unsere Schuld, Behandle uns nicht nach dem, was wir angerichtet haben; schenk uns einen neuen Anfang, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. wie auch wir denen eine neue Chance geben, die uns etwas angetan haben; Und führe uns nicht in Versuchung, und lass uns in der Versuchung nicht allein, sondern erlöse uns von dem Bösen. sondern befreie uns vom Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen Denn bei dir ist alles, so wie es sein soll; du kannst |
Leider musste das gemeinsame Firmwochenende im Stift Göttweig abgesagt werden. Einen Teil davon haben wir in unsere Firmvorbereitung übernommen. Jugendliche zum Beten zu animieren bzw. sie aufzufordern, sich mit dem Gebet zu beschäftigen, ist nicht einfach. Zunächst muss uns klar werden, was „beten“ überhaupt bedeutet. Beten ist nichts anderes als ein Gespräch mit einem Freund, mit dem wir oft und gern allein zusammenkommen, um mit ihm zu reden, weil er uns liebt. Gott ist unser Freund und mit ihm dürfen wir jederzeit reden. Für das Beten braucht man etwas Übung, Routine und ein offenes Herz. Das „Vater Unser“ ist eines der wichtigsten Gebete der Welt, weil uns Jesus selbst diese Worte in den Mund legt. Das Spezielle am „Vater unser“ ist, dass wir Gott als Vater und mit „Du“ ansprechen dürfen und dass es aus sieben Bitten besteht.
Die Firmlinge der Pfarre-Krems St. Paul und des Seelsorgesprengels Rehberg haben sich mit dem „Vater unser“ beschäftigt, indem sie die Bitten in Form eines Bildes dargestellt haben. Seit dem 21. März 2021 sind diese Bilder in der Werktagskapelle ausgestellt. Mit unserer „Praystation“ (Gebetsstation) möchten wir Sie einladen, dass Sie sich etwas Zeit nehmen. Zeit, um still zu werden, die Bilder zu betrachten, nachzudenken und das eine oder andere Gebet zu sprechen. Es liegen auch Folder mit Fotos von den Bildern auf, die Sie sich gerne mit nach Hause nehmen dürfen. Die Bilder werden bis zur Firmung im Juni 2021 ausgestellt sein.
Mag. Barbara Berger