Monatsblatt 2019/12
Ekeresimessi Oma! - Fröhliche Weihnachten!
Wie feiern die Menschen in Nigeria Weihnachten?
Weihnachten in Nigeria wird mit Liebe und Freude gefeiert, um der Geburt Jesu zu gedenken, der auch „Emmanuel“ genannt wird, das bedeutet: „Gott mit uns“.
Welche Traditionen gibt es in Nigeria in der Advent- und Weihnachtszeit?
In der Adventzeit veranstalten die meisten Pfarren neun Tage hintereinander Einkehrabende und andere geistliche Aktivitäten, an denen viele Menschen teilnehmen. Adventmärkte und Adventkränze gibt es in Nigeria nicht.
Während der Weihnachtszeit sind die Weihnachtskrippen in den Kirchen speziell dekoriert. Neben der Krippe wird ein Gefäß mit Puder aufgestellt. In Nigeria ist es Tradition, dass sich die Menschen nach der Geburt eines Babys Puder ins Gesicht, auf den Hals und auf die Hände reiben. Zu Weihnachten machen sie dieses auch in der Kirche, da die Geburt Jesu gefeiert wird. Die Menschen legen auch Geld oder ein Geschenk als Zeichen der Begrüßung in die Krippe. Die meisten Städte werden mit künstlichen Weihnachtsbäumen und verschieden leuchtenden Lichtern geschmückt. Die Eltern bringen ihre Kinder zu Freizeitparks, in denen ein Kinderprogramm (Spiele, Essen, Tänze…) angeboten wird.
Die meisten Städte und Dörfer nehmen an Weihnachts-Fußballturnieren mit Preisen und Trophäen teil, die man gewinnen kann. Die Kinder tragen bei Besuchen oft Masken und zeigen verschiedene Tanzstile, um die Freude an Weihnachten zu teilen, und erhalten Geld oder Geschenke von diesen Familien. Die meisten Menschen besuchen ihre Lieben und Freunde, die sie schon sehr lange nicht mehr gesehen haben. Viele besuchen ärmere Familien oder Gefangene und geben ihnen Geschenke und Trost, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlen. Streitigkeiten und Konflikte werden beigelegt. Fast alle Familien bereiten Mahlzeiten mit Fleisch und Fisch zu, dennoch ist Reis das wichtigste Lebensmittel, das am Weihnachtstag gegessen wird. Kinder zünden Knaller, um ihre Freude über die Geburt Jesu zu zeigen.
Was ist das Besondere daran?
Das Besondere an dieser Zeit ist, dass sie viele Menschen und Familien zusammenbringt, um diese Freude zu teilen, einander zu helfen, einander zu vergeben und vor allem die Beziehung zu Gott zu vertiefen und auch diese Beziehung miteinander zu teilen.
Was ist für Sie das Wichtigste an Weihnachten?
Das Wichtigste für mich ist die Tatsache, dass Gott in unsere Welt hineingeboren wird – trotz, oder gerade wegen unserer Sünden –, dass er Mensch geworden ist, um mitten unter uns zu wohnen und uns von unseren Sünden zu erlösen.
Wie wünscht man einander „Frohe Weihnachten“ in Ihrer Muttersprache?
In meiner Muttersprache sagen wir in der Weihnachtszeit zueinander „Ekeresimessi Oma!“, das bedeutet: „Fröhliche Weihnachten!“ Die andere Person antwortet dann mit dem Satz „Magi-kwa.“, das heißt: „Auch für dich.“
Kaplan Samuel Igwe Adindu