Am 26. Jänner 2014 feierte die Pfarre Krems St. Paul das Patroziniumsfest. Der Festgottesdienst zum Jubiläumsjahr 40 Jahre Pfarre St. Paul zelebrierte der Gründungspfarrer Bischofsvikar Prl. Mag. Franz Schrittwieser. Im Anschluss an den vom Bäuerinnenchor Gföhl musikalisch begleiteten Gottesdienst erfolgte die Segnung der neuen Fahne der Hauerinnung Krems-Stein.
Prlälat Schrittwieser blickte in seiner Festpredigt auf die Gründung der jüngsten Pfarre der Diözese zurück. Mit der Errichtung von St. Paul wurde die letzte kirchengeschichtliche Epoche von Krems abgeschlossen. Die Gründung der Pfarre für den neuen Stadtteil mit ca. 15.000 Einwohnern, dem Landesklinikum und den entstehenden öffentlichen Ämtern und Schulen fiel in die Zeit des 2. Vatikanischen Konzils - eine Zeit der Einleitung der Selbstbesinnung der Kirche und damit verbunden der Öffnung einer neuen Volkskirche.
Die Pfarre wählte bei der Gründung den Heiligen Paulus als Patron. Immer wieder schaute die Kirchengemeinde auf die Ziele ihres Patrons und es gibt zahlreiche parallelen in der Geschichte der Pfarre zum Wirken des Heiligen.
In den letzten 40 Jahren gab es zahlreiche Änderungen in der Welt. Die "große" Welt wurde immer kleiner und es entstand ein neues Europa und damit verbunden auch Friede und Gerechtigkeit.
Die Grundidee, Gott den Menschen als großes Ziel zu setzen wird auch durch die caritativen und sozialen Schwerpunkte der Pfarre gelebt. Die Pfarre ist den Idealen des Apostels treu geblieben. Als äußeres Zeichen erhielt das Pfarrzentrum im Laufe der Jahre einen Glockenturm mit zwei Glocken, die die Menschen zusammenführen. Als sich Prälat Schrittwieser im Jahr 1988 verabschiedete nahm er den Traum von Papst Johannes XXIII auf - eine erneuerte Kirche für eine neue Welt. Paulus möge uns begleiten, damit die Kirche mithelfen kann, ein gutes Lebenshaus zu bauen.
Im Anschluss an die Festmesse erfolgte die Segnung der neuen Hauerfahne. Wie Restaurator Mag. Ralf Wittig ausführte, haben Wind und Wetter an der historischen Fahne ihre Spuren hinterlassen. Nach einer Restaurierung gibt es Pläne, sie als Dauerleihgabe dem Weinstadtmuseum Krems zu übergeben. Sie ist die älteste Fahne dieser Art in Österreich und soll erhalten bleiben.
Die neue Fahne zeigt wieder eine Abbildung des Apostels Paulus. Die Hauerinnung Krems-Stein ist die einzige Winzerzunft, die diesen Apostel verehrt. Als Vorlage für die Fahne diente die Paulusabbildung im Stift Zwettl. Auf der Rückseite ist eine Abbildung der Kundschaftertraube und des Siegels der Innung. Großes Augenmerk bei der Wahl des Materials und der Farben der neuen Fahne wurde auf die Witterungsbeständigkeit gelegt.
Im Anschluss an die Feier konnten wieder Weine der Hauerinnung und Winzer Krems bei der Agape verkostet werden.