Pfarre Krems St. Paul

Assisi, Reisegruppe vor Santa ChiaraVom 16. bis 20. Mai 2012 reiste eine kleine Gruppe von Pfarrangehörigen von St. Paul, verstärkt durch einige Gäste, nach Umbrien, in das „Grüne Herz Italiens". Unter Leitung von Pfarrer Mag. Anton Hofmarcher wurden Assisi, Geburts-, Wirkungs- und Sterbeort von Franz von Assisi, und einige andere bedeutsame und sehenswerte Städte und Stätten besucht.

Franz von Assisi, Fresko von Cimabue (um 1280) (Foto: Gunnarbach modification of photo by Starlight)Franz von Assisi, Fresko von Cimabue (um 1280)

Der ganze erste Tag war Assisi gewidmet: Wir besichtigten unter anderem den Dom San Rufino,  die Kirche  Santa Chiara (Hl. Klara) mit dem Klarissinnenkloster, die Piazza del Comune (Stadtplatz) und den Minervatempel aus römischer Zeit, das alte romanische Kirchlein Santo Stefano, schlenderten durch die mittelalterliche Straßen und Gässchen, immer wieder – über die Dächer hinweg – mit Blick auf die großartige Landschaft der Umgebung von Assisi: die Valle Umbra.

typisches Gässchen in Assisi
typisches Gässchen in Assisi
Landschaft bei Assisi (Valle Umbra)
Landschaft bei Assisi (Valle Umbra)

Assisi, San Francesco
Assisi, San Francesco

Der Höhepunkt des Tages war der abendliche  Besuch der Basilica di San Francesco mit dem Grab des Hl. Franz von Assisi und den prachtvollen Fresken in der Unter– und in der Oberkirche. Im Anschluss daran feierten wir in einem Kloster Deutscher Schwestern die Heilige Messe des Christi-Himmelfahrtsfestes.

Spoleto, Ponte delle Torre
Spoleto, Ponte delle Torre

Spoleto, Dom
Spoleto, Dom

Das erste Ziel des nächsten Tages war die alte Bischofsstadt Spoleto, südlich von Assisi, wo wir mangels Zeit nur einige Sehenswürdigkeiten besichtigen konnten: die 230 m lange  mittelalterliche Ponte (Brücke) delle Torre, die ein enges, bewaldetes Tal überspannt, den prächtigen Dom Santa Maria Assunta (Mariae Himmelfahrt), das römische Theater, den malerischen Stadtplatz mit den kleinen Geschäften und Lokalen.  

Am Nachmittag ging's zu einer weiteren Gedenkstätte des Hl. Franz: nach Greccio, einem Franziskanerkloster, das dort errichtet wurde, wo Franz der Überlieferung nach in einer Grotte die erste Weihnachtskrippe gestaltete.

Greccio, Grotte der ersten Krippe
Greccio, Grotte der ersten Krippe

Die Fahrt dorthin führte durch eine einsame, eindrucksvolle Berg- und Waldlandschaft. Auf der Heimfahrt besuchten wir noch die Stadt Foligno, nahe Assisi, mit dem Dom San Feliciano.

Assisi, Kreuz von San Damiano
Assisi, Kreuz von
San Damiano

Assisi, San Damiano
Assisi, San Damiano

Ein Tag blieb uns noch in Umbrien: Am Vormittag besuchten wir vor allem Kirche und Kloster von San Damiano vor den Toren Assisis. Dort hatte Franz die bekannte  Kreuzesvision, die am Beginn seines neuen Lebens stand. Er meditierte vor einem Kreuzbild einer kleinen Kirche und der Gekreuzigte sprach zu ihm: „Franziskus, siehst du nicht, dass mein Haus in Verfall gerät? Gehe und stelle es wieder her!" Später war hier das erste Kloster der Klarissinnen, ehe sie nach Santa Chiara zogen, hier starb  die Hl. Klara. San Damiano war auch der Ort, an dem Franz den berühmten Sonnengesang dichtete.

Santa Maria degli Angeli
Santa Maria degli Angeli

Von San Damiano fuhren wir die paar Kilometer nach Santa Maria degli Angelimit einer riesige Barockkirche, die im 16. Jahrhundert über dem bescheidenen Kirchlein von Porziuncula, dem ersten Versammlungs- und Gebetsort der franziskanischen Gemeinschaft, und über dem Sterbeplatz des Hl. Franz errichtet wurde.

Gedenktafel Friedensgebet
Gedenktafel Friedensgebet

Hier versammelte Papst Johannes Paul II. 1986 die Vertreter der Weltreligionen zum Gebet für den Frieden, woran eine Gedenktafel erinnert

Den letzten Nachmittag der kurzen Reise verbrachten wir in Perugia, der Hauptstadt der Region Umbrien. Durch unterirdische mittelalterliche Gewölbe gelangten wir in die Oberstadt, von der sich ein großartiger Blick in die Umgebung – bis Assisi – bot. Wir sahen Stadtmauern, die zum Teil aus vorrömischer Zeit stammen, Paläste, den Dom San Lorenzo, davor die Fontana Maggiore, einen der berühmtesten Brunnen Italiens aus dem 13. Jahrhundert.

Perugia, Dom, Fontana Maggiore
Perugia, Dom,
Fontana Maggiore

Damit war die Reise leider fast zu Ende. Am nächsten Tag erwartet uns die Heimreise.

Perugia
Perugia
Beim Umsteigen in Bologna erfuhren wir von dem schrecklichen Erdbeben, das Norditalien an jenem Sonntag erlitt. Uns bescherte es nur Zugsverspätungen. Die Bewohner des betroffenen Gebietes hatten und haben mehr Grund zur Klage – ihnen gilt unser Mitgefühl.

Sich auf den Spuren des Hl. Franz von Assisi zu bewegen, mit seinem Leben und seiner Spiritualität vertraut zu werden, dazu noch schöne landschaftliche, historische und kulturelle Einblicke zu gewinnen, war für alle Reiseteilnehmer ein großes Erlebnis.

Dr. Heinz Steiberger